Schnarchen

Wenn es beim Schnarchen nicht zu Atempausen kommt spricht man von primärem Schnarchen (Rhonchopathie). Nachlassende Muskelspannung während des Schlafes sowie erschlafftes Gewebe begünstigen während der Einatmung Luftverwirbelungen und Vibrationen von Gaumensegel, Zäpfchen und anderen Teilen der Rachenhöhle was als Schnarchgeräusch hörbar wird.

Als Steigerung zum primären Schnarchen kann das UARS verstanden werden.
Das „upper airway resistance syndrome“ (UARS) ist eine klinisch relevante Unterform der schlafbezogenen Atmungsstörung. Die klinischen Zeichen bestehen aus Schnarchen, Tagesschläfrigkeit, affektiven Störungen und Einschlafstörungen. In der Schlaflaboraufzeichnung findet man im Gegensatz zum obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) keine Abfälle der Sauerstoffsättigungen oder Apnoen, die Atemwege bleiben stets etwas offen. Der Atemfluss ist jedoch wiederholt limitiert, was mit Weckreaktionen im Schlaf einhergeht und damit zu oben genannten Symptomen beiträgt.

Ist Schnarchen gefährlich?

Leises, regelmäßiges Schnarchen ist in den meisten Fällen als harmlos einzustufen, doch es mehren sich die Anzeichen dass auch primäres- besonders lautes, unregelmässiges- Schnarchen langfristig zu Gesundheitsstörungen führen kann. Diskutiert werden z.B. gesundheitliche Langzeitschäden wie erhöhtes Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen und bei Dauerbelastungen Schädigungen des Innnenohrs.

Den Schnarcher selbst stört sein Schnarchen meist nicht, doch es können beim Schnarchen Lärmpegel um 70-80 Dezibel (A) erreicht werden, was dem Lärmaufkommen einer naheliegenden Verkehrsstraße, eines Staubsaugers oder eines Rasenmähers entspricht. Zum Vergleich, bei 40-60 dB(A), der normalen Sprachlautstärke, fühlen sich viele Menschen bereits in ihrer Konzentration gestört und ab 80dB(A) empfiehlt die DGUV das Tragen eines Hörschutzes am Arbeitsplatz, was ab 85dB(A) vorgeschrieben wird. Damit kann ein lauter Schnarcher zu Schlafbeeinträchtigungen ganzer Familien oder etagenübergreifend anderer Hausbewohner beitragen.

Schnarchauslöser

Zurücksinkender Zungengrund:
Vor allem in Rückenlage rutscht der Zungengrund, wie der hintere Teil des Zungenmuskels auch genannt wird, schwerkraftbedingt nach hinten. Die Atemwege werden hierdurch eingeengt, es kommt durch Verwirbelungen der Atemluft zu Schnarchgeräuschen.

Völliger Atemwegsverschluss durch die zurückfallende Zunge ist ein wichtiger Auslöser von obstruktiven Atempausen, der obstruktiven Schlafapnoe, OSAS

àLink zu OSAS

Eingeschränkte Nasenatmung:
Beeinträchtigung der Nasenatmung kann hervorgerufen werden z.B. durch:

  • Schnupfen
  • allergisch angeschwollene Nasenschleimhaut
  • Nasenscheidewandverkrümmung
  • vergrößerte Gaumen-/Rachenmandeln
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Übergewicht

Verengte Nasenhöhlen steigern den Unterdruck in den Atemwegen was durch Verwirbelungen der Atemluft Schnarchen begünstigt. Entscheidende Folge behinderter Nasenatmung ist der Wechsel zu Mundatmung, Mundatmung erleichtert ein Zurückfallen der Zunge und begünstigt damit weitere Verengung  der oberen Atemwege mit vermehrter Schnarchneigung.

Verengungen des Isthmus faucium, der Schlundenge:
Der Übergang zwischen Mundhöhle und Rachen ist ein bereits normalerweise anatomisch enger Bereich.  Bei Mundatmung, wie sie häufig durch eingeschränkte Nasenatmung (s.o.), entsteht, kann zusätzliche Verengung zu Atemluftverwirbelungen und Vibrationen und damit zu Schnarchen führen. Vergrößerte Rachenmandeln aber auch Fetteinlagerungen durch Übergewicht können entsprechende Ursachen darstellen. Häufiger findet sich ein schlaffes Gaumensegel oder Gaumenzäpfchen.  Auch bei normaler Weite dieses Bereiches kann nachlassende Gewebespannung, wie sie für fortschreitendes Lebensalter typisch ist, zu Schnarchen führen.

Was Schnarchen begünstigt

  • Rückenschlaflage
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Alkohol
  • Medikamente
  • Männliches Geschlecht, Frauen jenseits des 50. Lebensjahres zunehmend
  • Kragenweite > 43 cm

Hieraus leitet sich ab was Sie tun können  um Schnarchen zu reduzieren und gesunden Schlaf zu fördern.

Dies hilft Schnarchen zu reduzieren

  • Schlafen sie bevorzugt in Seitenlage
  • Reduzieren Sie Übergewicht
  • Hören Sie auf zu rauchen
  • Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein, vor allem kurz vor der Schlafenszeit
  • Vermeiden Sie schnarchfördernde Medikamente
  • Trainieren Sie Ihr Rachengewebe, z.B. singen Sie im Chor, spielen Sie ein Blasinstrument oder Didgeridoo
  • Halten Sie Ihre Nase möglichst frei und durchgängig. Bei diesbezüglichen Problemen fragen sie Ihren HNO-Arzt.
  • Schlafen Sie bei kühlen Schlafzimmertemperaturen
  • Nutzen Sie evtl. eine progenierende Unterkieferschiene

Wie können wir helfen?