Alternativen zur CPAP-Therapie
Nicht jede Schlafapnoe muss zwingend mit einer CPAP-Therapie behandelt werden. Nach sorgfältiger Befunderstellung und Beurteilung der Gesamtsituation wird im gemeinsamen Gespräch zwischen Patient und Arzt die aktuell sinnvollste Therapieoption gewählt werden. Bei leichtgradigen Krankheitsstadien reicht die Bandbreite der möglichen Maßnahmen von progenierenden Zahnschienen über Rückenlagevermeidung bis zu operativen Maßnahmen.
Das Körpergewicht hat einen zentralen Einfluss auf den Schweregrad einer obstruktiven Schlafapnoe. Gewichtsreduktion ist demnach günstig und wünschenswert, als ausschließliche Therapiemaßnahme jedoch häufig nicht ausreichend und kann meist weder leicht noch schnell erzielt werden. Einen direkten Behandlungsansatz bieten verschiedene Alternativen die bei leichten Störungen ausreichend sein können und mittel-schwere Schlafapnoen mildern können falls CPAP nicht toleriert oder ablehnt wird.
UKPS – Unterkiefer Progenierende Zahnschienen
Schlafatemstörungen bis zu mittlerer Schwere können, bei geeignetem Zahnstatus, häufig ebenso effizient wie mit CPAP mittels einer Zahnspange behandelt werden. Sie wird nur nachts getragen und besteht, anders als herkömmliche einteilige „Knirscherschienen“ aus individuell einstellbaren 2-Schienensystemen, jeweils einer Schiene für Ober-und Unterkiefer. Beide Schienen sind, je nach Modell z.B. durch ein Gelenk, verbunden wodurch ein Zurückfallen des Zungengrundes in den Rachen mit folgender Atempause, verhindert werden soll.
Auch dieses Verfahren erfordert sorgfältige Einstellung und etwas Gewöhnung. Günstige Ausgangskriterien für eine erfolgreiche Schienentherapie sind BMI<30, AHI<25/h und ca. zehn eigene Zähne pro Kiefer
Patienten welche ein CPAP-Gerät oder -Maske nutzen sollten, dieses jedoch nicht tolerieren bzw ablehnen, können mit einer UKPS zumindest eine Verbesserung des Befundes und eine Reduktion der mit Schlafapnoe assoziierten Risiken erzielen.
Schlaflagetherapie, Verhinderung der Rückenschlaflage
Lagepositionstherapie, LPT
Manche Befunde sind ausschließlich lage-assoziiert, d.h. die Schlafapnoe tritt nur auf wenn der Betreffende auf dem Rücken liegt. In Seitenschlaflage ist die Atmung normal. Falls keine Begleiterkrankungen oder starke Tagesschläfrigkeit vorhanden sind, kann das Verhindern der nächtlichen Rückenlage empfohlen werden. Üblicherweise werden in einem mehrwöchigen Training Hilfsmittel wie Rückenlagevermeidungswesten oder Seitenschläferkissen genutzt um einen Therapieerfolg zu erzielen. Das Verfahren ist einfach, der Erfolg jedoch nicht garantiert. Es sollten regelmäßige Verlaufskontrollen (Polygraphien) durchgeführt werden.
Operative Verfahren
Operative Maßnahmen reichen von den modernen Zungenschrittmachern über Straffungen des Gaumensegels bis zu Radiofrequenzchirurgie des Zungengrundes. Ziel dieser Behandlung ist eine Vergrößerung des oberen Rachenraumes (Oropharynx) und eine Stabilisierung des Pharynxlumens, ohne dessen Funktionen z.B. beim Essen und Sprechen zu beeinträchtigen. Für eine UPPP (siehe unten rechts) existieren verschiedene Ausschlußkriterien wie z.B. Übergewicht (BMI>30) und schwerer Schlafapnoebefund (AHI>30/h)