Jetlag

Vorübergehende Ein- und/oder Durchschlafstörung, auftretend im Zusammenhang mit schnellem Zeitzonenwechsel. Zum Beispiel Langstreckenflüge bei denen in kurzer Zeit mehrere Zeitzonen überquert werden, führen zu Diskrepanz zwischen innerer Uhr und der tatsächlichen Zeit am Zielort. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit für Jetlag mit der Anzahl der durchquerten Zeitzonen.

Symptome:
Ein-und/oder Durchschlafstörungen, exzessive Tagesschläfrigkeit, Konzentrationsstörungen und Einschränkung der Alltagsaktivitäten sowie Verdauungsbeschwerden sind möglich.

  • Symptome sind bei Flügen nach Osten in der Regel ausgeprägter, da hierbei der gewohnte Tagesrhythmus verkürzt wird, man “verliert Zeit”.
  • Westflüge bewirken eine Verlängerung des Tages. Es resultiert meist ein unkompliziertes Einschlafen mit anschließend häufigem Erwachen.

Nach einigen Tagen normalisiert sich die Situation, in der Regel sollte mit einem Adaptierungstag pro durchquerte Zeitzone gerechnet werden.  Der ältere Mensch ist tendenziell stärker von Jetlag betroffen als der Jüngere, die Erholungszeit ist beim Älteren eher länger als beim Jüngeren.

Verhaltensempfehlungen zur Milderung von Jetlag

Bei Kurztrips (2-3 Tage) versuchen Sie den heimatlichen Schlaf/Wachrhythmus möglichst beizubehalten. Falls dies nicht möglich ist können nachfolgende Tipps behilflich sein.
Lichtexposition ist einer der Haupteinflüsse auf unsere innere Uhr. Dies können Sie sich zu Nutze machen um sich schneller an Ihren neuen Standort anzupassen.

Bei Transkontinentalflügen nach Osten:

  • Verlegen Sie einige Tage vor Ihrer Abreise die Schlafzeit nach vorn, versuchen Sie jede Nacht jeweils eine Stunde früher zu Bett zu gehen.
  • Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten möglichst ungefähr zu der Zeit ein, zu der Sie an Ihrem Zielort essen werden.
  • Vermeiden Sie helles Licht (Sonnenbrille) in den Stunden vor dem Flug, kein Nikotin oder koffeinhaltige Getränke während des Fluges, jedoch ausreichend trinken. Prüfen Sie Ihre Flugzeiten, je nach Ankunftszeit kann nahezu eine ganze Nachtschlafperiode entfallen. Versuchen Sie während des Fluges zu schlafen wenn es am Zielort Nacht ist. Wenn es an Ihrem Zielort Tag ist, widerstehen Sie dem Einschlafdrang.
  • Einwirkung von Morgenlicht hilft Ihnen sich schneller an die Zeitzone des neuen Standorts anzupassen. Ausnahme hiervon ist, falls Sie mehr als acht Zeitzonen gereist sind. Dann kann Ihr Körper das frühe Morgenlicht mit der Abenddämmerung verwechseln. In diesem Falle tragen Sie eine Sonnenbrille und vermeiden Sie helles Licht am Morgen. Setzen Sie sich dafür in den ersten Tagen am neuen Zielort am späten Nachmittag so vielem Sonnenlicht wie möglich aus.
  • Passen Sie Ihren Schlafrhythmus möglichst dem Zielland an, mit untertags nur kurzen Schlafphasen (30-60min) falls unvermeidbar

Bei Transkontinentalflügen nach Westen:

  • Im Vorfeld individuelle Schlafzeit nach hinten rücken, gehen Sie also für mehrere Nächte jeweils eine Stunde später schlafen.
  • Versuchen Sie während des Fluges zu schlafen wenn es am Zielort Nacht ist. Wenn es an Ihrem Zielort Tag ist, widerstehen Sie dem Einschlafdrang.
  • Lichteinwirkung am Abend ist hilfreich sofern Sie nicht mehr als acht Zeitzonen gereist sind. Im Falle von mehr als acht Zeitzonen könnte Ihr Körper frühes Morgen- bzw frühes Abendlicht jeweils verwechseln. Falls Sie mehr als acht Zeitzonen nach Westen gereist sind, vermeiden Sie für die ersten Tage das Sonnenlicht einige Stunden vor Einbruch der Dunkelheit, um sich an die Ortszeit anzupassen.
  • Nach Ankunft am ersten Tag viel Licht am Nachmittag, Kaffee oder Tee sind hilfreich, falls keine Einwände gegen Koffein vorliegen.
  • Versuchen Sie am neuen Zielort nicht vor der lokalen Nachtzeit zu schlafen, egal wie müde Sie sind.

Behandlung:
Jetlag ist üblicherweise vorübergehend und obwohl die Beschwerden bisweilen auch länger anhalten können, klingen sie meist innerhalb von einigen Tagen ohne spezielle Behandlung wieder ab. Gleichwohl gibt es Menschen z.B. berufliche Vielflieger, die häufig oder übermäßig unter Jetlag leiden und denen nicht mit anderen Mitteln, z.B. gezieltem Lichteinsatz, geholfen werden kann. In diesen Fällen können medikamentöse Einschlafhilfen während des Fluges und den folgenden Nächten Schlaflosigkeit am Zielort verhindern und so den Jetlag mildern. Gleichwohl bleiben die Beschwerden am Tage davon häufig unbeeinflusst. Zum Einsatz kommen Substanzen wie Nonbenzodiazepine, sog. Z-Substanzen wie Zolpidem, Eszopiclon und Zaleplon die zu den „Schlafmitteln“ zählen oder auch Melatonin, welches als körpereigener Botenstoff dem Organismus Dunkelheit bzw. Nacht signalisiert und damit zum Schlaf verhilft.

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