Schichtarbeit

International verflochtene Wirtschaftssysteme und Rationalisierungsdruck fordern von immer mehr Menschen Leistungsfähigkeit rund um die Uhr. Natürlicherweise sind wir Menschen tagaktiv. Unsere innere Uhr läuft in einem ungefähr 24 Stunden währenden Zyklus und gibt uns vor nachts zu schlafen und tagsüber wach zu sein. Der Haupteinflussfaktor dieses Systems ist die Einwirkung von Tageslicht.

Schichtarbeit führt häufig zu Schlafproblemen da die Arbeitszeiten zu einer Diskrepanz zwischen dem biologischen Schlaf-Wach-Zyklus des Körpers und dem vom Job geforderten Zeitplan führen. Wenn der Schichtarbeiter arbeiten muss, will sein innerer Rhythmus, dass er schläft. Wenn er mit der Arbeit fertig ist und schlafen will, denkt sein Körper, es sei Zeit, wach zu sein.

Der durchschnittliche Schlafbedarf des Erwachsenen beträgt ca. 7,5 h in 24 Stunden, diese Schlafmenge erreichen Schichtarbeitende jedoch kaum. Umwelteinflüsse und der Wunsch nach Sozialleben reduzieren ihre Schlafdauer häufig auf 5 oder weniger Stunden. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Schlafmangel zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führt, die Unfallgefahr am Arbeitsplatz steigt. Langfristig  besteht unter Schichtarbeit ein erhöhtes Risiko für Gesundheitsprobleme wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes, aber auch Schlafstörungen und Depressionen gehören zu den möglichen Begleiterkrankungen.

Tipps für Schichtarbeiter

  • Umgeben Sie sich mit viel hellem Licht wenn Sie zur Arbeit gehen.
  • Wenn Sie Koffein zu sich nehmen, tun Sie es im ersten Drittel Ihrer Schicht.
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille, falls auf Ihrem nach Hause Weg die Sonne aufgeht (Nicht bei Gefahr von Sekundenschlaf am Steuer nach der Arbeit).
  • Gehen Sie zu Bett sobald sie nach Hause kommen. Verzögerungen machen es meist schwieriger in den Schlaf zu kommen. Manche Menschen hingegen brauchen noch etwas Zeit zum Abschalten nach der Arbeit. Finden sie heraus was für sie günstiger ist.
  • Erlernen Sie Entspannungstechniken, z.B. autogenes Training, dies kann für den Schlaf ebenfalls von Vorteil sein.
  • Vermeiden Sie die längere Verwendung von lichtemittierenden Bildschirmen vor dem Schlafengehen, installieren Sie Blaulichtfilter auf ihren Geräten.
  • Richten Sie Ihre Schlafumgebung so ein, dass sie schlafen können, d.h. dunkeln sie den Raum gut ab um Tageslicht fernzuhalten, ggf tragen Sie eine Schlafmaske und halten Sie die Temperatur kühl.
  • Familienmitglieder sollten Ihr Bedürfnis nach Schlaf respektieren und sich während Ihrer Schlafzeit ruhig verhalten.
  • Telefon, Handy und andere elektronische Geräte sollten während Ihrer Schlafzeit abgeschaltet bleiben, tragen Sie evtl. Ohrstöpsel.
  • Machen Sie Nickerchen. Schlafen spät am Tag vor der Arbeit hilft Ihr Schlafdefizit zu reduzieren.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und halten Sie Alkohol auf einem Minimum. Alkohol hilft zwar beim Einschlafen, stört jedoch das Durchschlafen.
  • Seien Sie körperlich aktiv, trainieren Sie dabei bevorzugt nach dem Aufwachen, anstatt vor dem Schlafengehen.

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